Es ist 2014 und 25 Jahre sind vergangen, seit wir in diesem Haus mit Salami im Drahtkorb am Fenster ungewollt Krähen köderten. Der Laie fragt sich: "Warum taten die das? Gab's im ausgehenden 20. Jahrhundert keine Kühlschränke?",

... aber der werdende Ingenieur wusste damals, dass der Kühlschrank unzuverlässig war und aus den ihm anvertrauten Lebensmitteln manchmal spontan etwas garte.

Auch heute wohnen hier noch Studenten, aber nur noch einer je Zimmer und nicht wie damals zwei, bzw. vier. Man sieht an der Vegetation, dass die Zeit nicht stehengeblieben ist. Nähert man sich vom Bürgerpark her (ehemals der Russenberg), kommt an ganz schön ins Schwitzen, das Haus zu finden.

Ein freundlicher Student, der gerade aus der Nr. 25 kommt, fragt neugierig, warum ich das Haus fotografiere, ich erzähle es ihm und im Laufe des Gesprächs stellt sich heraus, dass der Friedenshof heute keine begehrte Wohngegend mehr ist und er keine Ahnung hat, wer Friedrich Wolf oder Käthe Kollwitz waren.

25 Jahre Leute! Habt Ihr mal drüber nachgedacht, dass wir nicht mal 20 Jahre nach dem Krieg geboren wurden?